Veranstaltungen

Bei öffentlichen Veranstaltungen fällt leider oftmals viel zu viel Abfall an. Ob es Getränkebecher oder Schalen für Pommes frites sind – die Müllberge nach einem Volksfest füllen riesige Container. Auch Behältnisse aus Pappe, Bambus oder Holz sind keine wirklichen Alternativen, denn auch bei ihnen handelt es sich um Einwegverpackungen, die nach einmaliger Benutzung entsorgt werden müssen.

Dabei können mit einem passenden Abfallkonzept und einer termingerechten Planung zahlreiche abfallvermeidenden Maßnahmen leicht umgesetzt werden. Hierzu haben wir einige Tipps parat.

 

Abfälle vermeiden:

  • Zucker, Milch, Ketchup, Senf und ähnliches bitte nicht in Portionsverpackungen ausgeben. Greifen Sie auf Großpackungen mit Spendersystemen zurück.
  • Geben Sie Speisen, soweit möglich, komplett ohne Geschirr aus! Die Bratwurst im Brötchen oder der Streuselkuchen können mit einer Serviette umhüllt werden. Das Eis in der Waffel ist ein Klassiker schlechthin und benötigt weder Pappbecher noch Holzspachtel.
  • Verzichten Sie bei der Ausgabe von Getränken auf Strohhalme, auch wenn sie aus Papier bestehen.
  • Verzichten Sie auf Einwegtischdecken. Ein sauber abgewischter Tisch ist ansprechender als eine bekleckerte Papiertischdecke.
  • Um unnötige Transportwege zu vermeiden, ist die Zusammenarbeit mit Gastronomiebetrieben vor Ort oder regionalen Erzeugern empfehlenswert.

 

Mehrweg statt Einweg:

  • Verwenden Sie Mehrweggeschirr (am besten ohne Plastik)! Hierdurch kann das Abfallaufkommen bei Festen und anderen Veranstaltungen deutlich reduziert werden. Auf Einweggeschirr, auch kompostierbares, nach Möglichkeit verzichten.
  • Nutzen Sie bestehende Mehrweg-Poolsysteme (z. B. Recup, Vytal, Relevo etc.). Hier können Sie Mehrweggeschirr für Ihre Veranstaltung anmieten. Flaschen, Gläser und Geschirr finden durch Pfandsysteme ihren Weg zurück zum Imbissstand. Hierbei sind einheitliche Pfandsysteme besonders besucherfreundlich. Mehr Informationen dazu gibt es hier (Verlinkung zur Seite: Mehrweg)

 

Werbemaßnahmen: 

  • Verteilen Sie Werbematerialien maßvoll und berücksichtigen Sie bei der Bestellung ökologische give-aways.
  • Informationen können anstatt in Flyern auch digital kommuniziert werden.
  • Bei Druckprodukten, wie Infoplakaten, sollte Recyclingpapier verwendet werden.
  • Verwenden Sie Dekomaterial aus wiederverwendbaren Materialien oder nutzen Sie Recyclingprodukte.

 

Den Mehrweg beschreiten!

Auch Veranstaltungen fallen unter die Mehrwegangebotspflicht, die seit Januar 2023 gilt. Hier gilt es Folgendes zu beachten:

  • Wenn die Versorgung mit Speisen und Getränken direkt durch den Veranstalter geleistet wird, wird die gesamte Veranstaltungsfläche als Verkaufsfläche betrachtet. Ab einer Größe von mehr als 80 m2 und bei mehr als 5 Mitarbeitern muss ein Mehrwegangebot vorgehalten werden!
  • Die Stände eigenständiger Anbieter auf einem Veranstaltungsgelände werden hingegen einzeln und nach der jeweiligen Größe betrachtet: Alle Stände des jeweiligen Anbieters sowie dessen Sitzflächen auf dem Veranstaltungsgelände werden addiert und fließen in die Bewertung mit ein.
  • Die öffentlichen Sitzbereiche, die vom Veranstalter gestellt werden, werden nicht zur Verkaufsfläche der einzelnen Stände hinzugerechnet.

 

Wie kann ich Mehrweg zu einer Veranstaltung umsetzen?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Lösungen:

  1. Man schließt sich einem bestehenden Mehrweg-Poolsystem an, um sich dann Mehrweggeschirr ausleihen zu können.
  2. Man kauft sich Mehrwegbehälter und schafft so sein eigenes Mehrwegsystem (Insellösung)

 

Welche der beiden Varianten die bessere ist, hängt nicht zuletzt von den Gegebenheiten vor Ort ab. So ist es notwendig, bei einer Insellösung die Spülung des Geschirrs vor Ort zu ermöglichen. Das setzt wiederum einen Wasser- und Abwasseranschluss an der Veranstaltungsstätte voraus.

  1. Nutzung eines Poolsystems
  • Wenig Aufwand: Anbieter stattet Veranstalter/ Gastronomen mit Geschirr/Bechern aus
  • Lieferung erfolgt direkt zur Veranstaltung
  • Ausgabe gegen Pfand an Besucher
  • Abholung nach Veranstaltung mit nachfolgender Reinigung/Spülung des Equipments
  • Mietzahlung an Anbieter für komplette Dienstleistung
  • Material und Design des Geschirrs werden vom Anbieter vorgegeben – kein individuelles Logo auf Gefäßen möglich

 

  1. Eigenes System (Insellösung)
  • Höhere Anschaffungskosten: Geschirr wird durch Veranstalter oder Gastronomen selbst erworben
  • Schaffung von Lagermöglichkeiten für die Behältnisse vor und nach der Veranstaltung
  • Ausgabe gegen Pfand an Besucher
  • Reinigung über angemietetes Spülsystem notwendig – Wasser- und Abwasseranschluss auf Veranstaltungsgelände notwendig
  • Kosten für Reinigung & Reinigungspersonal fallen an
  • Individuelle Gestaltung der Behältnisse mit Logoaufdruck möglich

 

WICHTIG! Bei der Veranstaltungsplanung ist zu klären, wer welche Verantwortlichkeiten und welche Kosten übernimmt.