Alttextilien

Als Alttextilien werden Bekleidungs-, Haus- und Heimtextilien nach ihrem Gebrauch bezeichnet.

Dazu gehören Oberbekleidung und Wäsche, Bett- und Tischwäsche, Decken und Handtücher sowie Gardinen und textile Bodenbeläge.

Von all den genannten Textilarten fallen pro Jahr in Deutschland rund 1,3 Millionen Tonnen an – mit deutlich steigender Tendenz.

Denim Jeans auf einem alten Holzstuhl, Foto: Envato Elements

Allein aus privaten Haushalten stieg das Aufkommen an Alttextilien in nur zehn Jahren um 70 Prozent an!

Pro Kopf entstehen pro Jahr in Deutschland 15 kg Abfall an Alttextilien.

Dabei zählen ein Großteil der Menschen Alttextilien gar nicht zu den Abfällen, sondern sehen stattdessen eine neue Nutzung als Hauptzweck der Sammlung in den Kleidercontainern.

Wie werden Alttextilien gesammelt?

In Deutschland wurde ein gut funktionierendes System  zur getrennten Sammlung von Alttextilien etabliert. Rechnerisch gibt es bei uns alle 300 Meter einen Altkleidercontainer, in dem Unternehmen aus der Textilrecyclingbranche und soziale Einrichtungen (wie das Deutsche Rote Kreuz) Alttextilien sammeln. Daneben kommen über Straßensammlungen oder über die Abgabe von gebrauchten Textilien in Modehäusern weitere Mengen an Alttextilien zusammen.

Wie werden Alttextilien verwertet?

Die Menge an gesammelten Altkleidern übersteigt den Bedarf für soziale Zwecke in Deutschland um ein Vielfaches. Nur ein Bruchteil landet auf dem deutschen Second-Hand-Markt, da die Nachfrage bei uns zu gering ist. Der größte Anteil wird daher ins Ausland exportiert. Im Jahr 2021 war Deutschland nach den USA zweitgrößter Exporteur gebrauchter Bekleidung und Textilien.

Die gesammelten Alttextilien werden in modernen Sortieranlagen nach Sorten, Artikeln und Qualitäten per Hand in bis zu 350 verschiedene Fraktionen sortiert. Ausschlaggebend für die Sortierung ist dabei immer die Nachfrage aus den Empfängerländern, die sich je nach Jahreszeit, Klimazone und kulturellen Bedürfnissen unterscheidet. Je gründlicher die Sortierung erfolgt, desto mehr Altkleider können weitergetragen werden.

Über die Hälfte, rund 62 Prozent, der Alttextilien wird als Gebrauchtware wieder in den Handel gebracht. Rund 14 Prozent werden zu Putzlappen und Dämmstoffen, z. B. für die Autoindustrie, verarbeitet. Etwa 12 Prozent der Alttextilien gehen ins Faserrecyling. Aus den so gewonnenen Fasern werden beispielsweise Garne gesponnen und Vliese gebildet. Rund 12 Prozent der Alttextilien werden thermisch verwertet, dienen also als Ersatzbrennstoff.

Frauenhände an einem Ständer mit Second-Hand-Kleidung, Foto: Envato Elements
Kleiderständer mit Second-Hand-Kleidung, Foto: Envato Elements

Was gehört in die Altkleidercontainer?

Altkleider werden vor allem zu einem Zweck gesammelt: Sie sollen weitergetragen werden. Deshalb sollten nur Textilien abgegeben werden, die sauber, trocken und gut erhalten sind. Die Textilien sollten gut verpackt werden, z. B. in einem Plastiksack. Neben Kleidung für Kinder und Erwachsene gehören auch gut erhaltene Decken, Bettwäsche, Handtücher in die Kleidersammlung; ebenso Schuhe, am besten paarweise gebündelt.

Verschiedene Kleidungsstücke aus dem Second-Hand-Bereich, Foto: Envato Elements
Gut erhaltene Second-Hand-Kleidung, Foto: Envato Elements

Was gehört nicht in die Altkleidercontainer?

Alle löchrigen, zerstörten und stark verschmutzten Textilien sowie Lumpen und Stoffreste gehören in die Restmülltonne. Auch textile Auslegware wie Teppiche u. ä. gehören in die Restmülltonne oder in den Sperrmüll.

Eine Hand hält eine zerschlissene Hose, Foto: Envato Elements
Zerschlissenes Kleidungsstück, Foto: Envato Elements

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